Ungefähr jeder 5. in Europa knirscht des Nachts mit den Zähnen und mahlt kontinuierlich den Zahnschmelz ab, presst mit höchster Kraft mit einem Druck von bis zu 400kg die Kiefer aufeinander oder beisst die Zähne mit aller Gewalt zusammen und leistet so Schwerstarbeit im Schlaf. Der sogenannte Bruxismus ist weit verbreitet.
Die meisten wissen nichts von ihren nächtlichen Aktivitäten und werden erst von ihren Zahnärzten darauf hingewiesen, die die Zerstörung der Zähne feststellen, oder müssen sich mit der Schlaflosigkeit ihrer Bettpartner auseinandersetzen, die durch den Knirschlärm nicht mehr schafen können. Desweiteren wundern sie sich häufig über
- Schmerzen in den Kiefergelenken
- Kauprobleme
- Verspannungen im Nacken-Schulterbereich
- Kopfschmerzen
- Schwindel
- vermeintliche Ohrenschmerzen
- Unausgeglichenheit
- Unausgeschlafenheit
- Ruhelosigkeit
Das Gebiss wird ruiniert
Auf die Dauer wird der Zahnschmelz – die härteste Substanz unseres Körpers – abgerieben und die Zahnsubstanz stetig möglicherweise sogar bis aufs Zahnfleisch abgetragen. Der Patient geht im wahrsten Sinne des Wortes auf dem Zahnfleisch.
Schädigungen der Kiefergelenke
Durch den massiven Druck, der auf die Kiefergelenke ausgeübt wird, kommt es zu einer Überbelastung der Muskulatur und der Kiefergelenke, so daß die Gelenkknorpel abgetragen werden können oder am Gelenkköpfchen kann Arthrose auftreten. Als Folge schmerzt jede Kieferbewegung und der Kiefer kann nicht mehr normal weit geöffnet werden.
Verspannungen im gesamten Kiefer-, Nacken- und Schulterbereich
Verspannungen und Verkrampfungen führen zu Problemen der Beweglichkeit im Nacken-Schulterbereich, lösen Kopfschmerzen aus und führen zu vermeintlichen Ohrenschmerzen, Hörproblemen und Tinnitus.
Knirschschiene
Oft wird eine Knirschschiene als Schutz gegen den nächtlichen, unbewussten Zahnabrieb eingesetzt. Diese wirkt jedoch nur gegen das Symptom und setzt nicht an der Ursache des Problems an.
Verarbeitung von Sorgen, Stress und Sinneseindrücken im Schlaf
Nachts im Schlaf versucht das Hirn Tageseindrücke, Stress, Sorgen und Ängste zu verarbeiten und Lösungen für die Probleme zu finden. Im Schlaf wandern die Probleme in diesen Fällen “vom Hirn in den Kiefer” und werden im wahrsten Sinne des Wortes nochmals “durchgekaut”. Dahinter stehen häufig
- Stress
- Überforderung
- Leistungsdruck
- Ängste
- Mobbing
- finanzielle Probleme
- Partnerschaftkonflikte
- unterdrückte Gefühle wie Agressionen durch Demütigung oder Geringschätzung
- auch alte unverarbeitete Probleme
- Traumata
- alte Glaubenssätze
Mit Hypnose Ursachen aufsuchen und Lösungen finden
Mit Hypnose kann man die Ursachen und auslösenden Faktoren für das Zähneknirschen, das Aufeinanderpressen der Kiefer und das Zähnezusammenbeissen auf unterschiedliche Art und Weise auffinden und auflösen, die Anspannungen und Muskelverkrampfungen ableiten oder durch Tiefenentspannung und Selbsthynose aufheben sowie schlechte Angewohnheiten abbauen.
Die Ursachen und ursprünglichen Situationen, die hinter dem Bruxismus stehen, können in Hypnose aufgedeckt und aufgelöst werden, selbst, wenn sie schon viele Jahre zurückliegen und den Patienten meist nicht bewusst sind.
Traumata, schlimme Lebenserfahrungen wie z.B. ein Unfall, ein Missbrauch, eine Kriegssituation können in Trance aus sicherer Distanz bearbeitet werden, so dass ihnen die Dramatik und Anspannung genommen wird.
Die innere Anspannung kann man ableiten und abfliessen lassen, indem man mit inneren Bildern in Rahmen der Hypnose ein “Ventil” in den Körper einbaut.
Die Muskelanspannung, das Zusammenpressen der Kiefergelenke sowie das Zähneknirschen kann man in Trance aus dem Kiefer in einen unproblematischen Bereich des Körpers verlagern z.B. in die Hand und suggeriert, dass jetzt statt der Kiefergelenke Daumen und Mittelfinger zusammengedrückt werden oder dass statt der Mahlbewegung der Zähne, jetzt Daumen und Zeigefinger aufeinander gerieben werden.
Häufig wurden in der Kindheit Ängste mit einem Satz verbunden wie: “Stell dich nicht so an und beiss die Zähne zusammen.” So dass der Mensch folgendermaßen “programmiert” wurde: Wann immer Du Angstgefühle entwickelst, musst du die Zähne ganz fest zusammenbeissen. In Trance kann diese Art von Glaubenssatz wieder aufgelöst und umgeändert werden.
Stress, Nervosität, Ruhelosigkeit kann in Tiefenentspannung mit Bildern und Gefühlen von Gelassenheit, Ruhe, Weite, Freiheit usw. verknüpft werden und damit aufgelöst werden. In Selbsthypnose kann der Patient schnell lernen, diese Art von Entspannung jederzeit wieder aufzurufen.
Mit Hypnose bei Zähneknirschen hat man gute Chancen, die genannten Probleme des Bruxismus in wenigen Sitzungen gut zu behandeln, so dass die unbewusste Verarbeitung von Lebenseindrücken und Konflikten in der Nacht wieder ohne Schwierigkeiten vollzogen werden kann und der Schlaf zum erholsamen Vergnügen wird.